Archive for the ‘Zeug und so’ Category

Ich wünsche mir den Sommer zurück

So, wie es in dem Video ist: Ja, gerne!

So, wie es jetzt gerade hier und in der Umgebung ist: Nein, bloß nicht!

Also, entweder entscheidet sich das Wetter für einen schneeweißen Winter oder es wird wieder Sommer. Meine Meinung.

MFG,
Henning

Hinweis: Das Video ist dieses letztes Jahr entstanden, hier in Leipzig.

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Merry Christmas

Weihnachten - Thumbnail

Langsam geht der Abend in die Nacht über. Heilig Abend ist in einer Viertelstunde vorbei. Um 16.00 Uhr ein wundervoller Gottesdienst in der Leipziger Thomaskirche. Danach ein ruhiger, besinnlicher Weg nach Hause. Dort warten schon die Großeltern, die in einem anderen Gottesdienst waren. Nach einer kurzen Pause gibt es Kaffee, Tee oder Heiße Schokolade mit Stollen oder anderen Weihnachtsleckereien. Dann werden die Geschenke unter den Baum gelegt, die Kerzen entzündet. Im Hintergrund läuft das Weihnachtsoratorium vom Plattenspieler. Am Anfang jault es ein wenig. Dann beginnt die Bescherung. Jeder freut sich über eine bestimmte Sache ganz besonders. Und jeden macht es glücklich, dem anderen eine Freude zu bereiten.

Schließlich beginnt das gemeinsame Abendessen. Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen. Danach geht die Tischrunde in heimeliges Beisammensein über, die Kerzen sind bald heruntergebrannt. Die Großeltern machen sich auf den Weg nach Hause. Die Tischrunde ist jetzt kleiner. Zu dritt unterhalten wir uns über alles mögliche. Ganz friedlich. Es ist schön warm, es steht jetzt nur noch eine kleine Kerze auf dem Tisch. Nach einiger Zeit gehen meine Eltern schlafen. Und ich schreibe zum Abschluss des Tages diesen Blogeintrag hier.

Für alle, die mit Weihnachten nichts anfangen können: Lasst euch drauf ein, und verbringt nächstes Jahr den Heilig Abend genau so. Oder wenigstens so ähnlich. Denn genau das ist Weihnachten. Für mich. Ganz persönlich. Das macht es für mich aus. Und ich bin glücklich am Ende dieses Tages.

Frohe Weihnachten euch allen!

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Ein Wochenende in Berlin – Part 2

Link zu Part 1

Berlin Hbf 1 - Thumbnail

Ortswechsel: Ich sitze auf einer Bank im Erdgeschoss vom Berliner Hauptbahnhof. Es ist 17:38, mittlerweile ist es draußen dunkel. Um mich herum laufen die Leute gestresst die breit angelegten Wege entlang. Genervt von Weihnachtsmusik und anderen Formen der Dauerbeschallung bahnen sie sich ihren Weg. Ich halte inne.

Am Bahnhof Zoo hat mich vorhin ein Mitglied von Scientology angesprochen. Er drückte mir einen Werbezettel in die Hand, auf dem stand, dass die Scientology Kirche Berlin kostenlose Intelligenz- und Persönlichkeitstests anbiete. Man könne sich dabei selbst kennenlernen, ohne Verpflichtungen einzugehen. Der Mann fragte mich auf leichtem Schwäbisch, auf welche Schule ich denn ginge. Ich meinte, dass ich in Leipzig auf das Evangelische Schulzentrum ging. Das löste Erstaunen bei ihm aus und er sagte „Wow!“. Dann fragte er mich, was ich denn schon von Scientology gehört hätte.

Da ich zögerte, brachte er selbst Beispiele wie „Sekte“ und „Gehirnwäsche“. Ich antwortete, dass in den Medien ja wohl vorwiegend eine negative Sicht über Scientology verbreitet werde und dass ich daher durchaus die Begriffe „Sekte“ und „Scientology“ miteinander in Verbindung brächte. Ich fügte auch noch den Namen „Tom Cruise“ an, woraufhin der schwäbische Missionar die Augen verdrehte und merklich durch Stöhnen seinen Unmut bekundete.

Scientology Zettel - Thumbnail

Ich fragte mich in diesem Moment, wie sich ein Werber für eine Vereinigung, egal welcher Art, so gegenüber einem potenziellen Mitglied verhalten kann. Aber das geht mich ja nichts an. Er fing dann an, mir zu erzählen, dass Scientology jetzt ein Informationscenter in Berlin eröffnet habe und deutete mit dem vor Kälte weiß angelaufenen Finger auf einen roten Kasten auf dem Infozettel.

Ich meinte „Aha“. Er sagte dann, dass es dort Informationsabende gebe, bei denen man sich unabhängig und unverbindlich über Scientology informieren könne. Ich sagte „Aha“. Daraufhin meinte er, dass ich doch mal vorbeischauen könnte. Ich sagte ausweichend „Ja, mal sehen, danke schonmal“. „Gut, danke, ciao!“ erwiderte er und ich ging.

To be continued

Link zu Part 1

Ein Wochenende in Berlin – Part 1

Berlin ist eine tolle Stadt. Wohnen möchte ich allerdings nicht dort, ist mir zu groß, glaube ich zumindest. Doch ich lasse es mir nicht nehmen, öfter mal unsere Hauptstadt zu besuchen, vorzugsweise mit dem ICE der Deutschen Bahn. So geschehen dieses Wochenende.

Zug 1 - Thumbnail

Ich schreibe das hier von Platz 35 im Wagen 33 des ICE 1610 von München Hbf nach Hamburg-Altona. Aus meinen Kopfhörern tönt das Album „Grain de sable“ von Tryo. In einer knappen Viertelstunde kommt der ICE in Berlin an. Die Fahrt ist sehr angenehm. Links von mir sitzen zwei Frauen. Die eine ist vielleicht fünfzig oder sechzig Jahre alt, die andere jünger, so ca. dreißig Jahre. Es scheint sich um Mutter und Tochter zu handeln. Vor mir sitzt ein Mann, ebenfalls um die dreißig. Sonst ist der Wagen fast leer. Aus diesem Grunde gleich vorweg die Empfehlung von mir: ICE-Fahrten immer an einem Samstag um die Mittagszeit tätigen.

Der Himmel ist grau, bewölkt. Doch die Welt draußen ist nicht so trostlos, wie sie im Dezember eigentlich sein müsste. Viel zu grün, im Grunde genommen. Rechts von mir sehe ich durch das Fenster die ersten Plattenbauten Berlins. Die freundliche Stimme der Durchsage säuselt:

Ladies and Gentlemen, in a few minutes we will arrive in Berlin Südkreuz. Thank you for travelling with the Deutsche Bahn and good bye!

Ich schaue auf die Uhr, wir sind pünktlich. Ich packe meine Sachen zusammen und warte auf Berlin Hauptbahnhof.

Starbucks 1 - Thumbnail

Ortswechsel: Ich befinde mich im Starbucks „Unter den Linden“. Dieses Coffeehouse ist mein Anlaufpunkt in Berlin. Jedes Mal, wenn ich in diese Stadt komme, setze ich mich hierher, am besten gleich zu Anfang, wie jetzt. Das mag auch daran liegen, dass es in Leipzig kein Starbucks gibt.

In Leipzig gibt es nur das „Coffee Culture“. Ein einziger Starbucks-Abklatsch. Ein schlechter. Achja, und dann gibt es noch „World Coffee“. Die sind im Hauptbahnhof ansässig. Übrigens auch hier in Berlin. Bei „World Coffee“ wurde noch dreister kopiert. Selbst das Logo erinnert stark an Starbucks.

Für mich verkörpert Starbucks so ein Stückchen das „gute“ Amerika. Starbucks ist einer der wirklich positiven Einflüsse der USA auf Deutschland und die Welt. Die Shops sind in warmem Licht gehalten, überall stehen Holzmöbel. Beim Bestellen merkt man auch gleich, dass man sich in einem amerikanischen Café befindet. Der Großteil einer Bestellung besteht auch hier in Deutschland aus Wörtern der englischen Sprache:

Eine Premium Hot Chocolate, bitte!

Starbucks ist einfach ein Ort des Wohlfühlens. Im Hintergrund läuft schön loungige Musik, die Getränke sind exzellent, zumindest die Heiße Schokolade, über den Kaffee kann ich nicht urteilen, ich trinke schlichtweg keinen.

Mein Blick schweift ab, ich sehe das Brandenburger Tor. Der Standort dieser Starbucksfiliale ist exklusiv und damit zugleich wunderschön. America meets German history. Man sitzt hier, genießt die geschäftige Ruhe des Stimmenwirrwarrs und fühlt sich trotzdem nicht vom Lauf der Zeit abgekuppelt. Man ist mitten drin. Man sitzt an einem historischen Ort. Ich sitze an einem historischen Ort. Genau in diesem Moment.

Pariser Platz 1 - Thumbnail

Ein Stück Begeisterung für den Pariser Platz, die französische und die (noch nicht fertiggestellte) amerikanische Botschaft, das Brandenburger Tor, wird wohl immer bleiben. Es ist toll, hier zu sein.

To be continued…

Kleinstadtkomplexe in der Großstadt – Eine Momentaufnahme

Ich sitze auf einem Barhocker. Vor mir steht eine zu 1/4 leer getrunkene Tasse heißer Schokolade. Mit Sahne. Und mit Kakao, Vanillepulver und Zimt. Der Tisch, an dem ich sitze, steht genau vor dem Fenster nach draußen. Gegenüber steht eine Filiale von „Bagel Brothers“. Neben dem Wegweiser direkt vor meiner Nase steht eine schwarze Tafel mit Holzrahmen.

Und zum Kaffee eine
Kleinigkeit essen…
Unser Kuchenangebot

Neben dem Schild bleibt ein älterer Mann mit drei Kindern stehen, anscheinend seine Enkel. Sie bestaunen zusammen einen weißen Barhocker, der mit allen Formen von Perlen besetzt ist. Er weist mit einem Schild in Form eines kleinen Pfeils die Straße hinunter zu „PerlenSpiele“, anscheinend ein Schmuckladen.

Zwischenzeitlich tröpfeln immer mal wieder ein, zwei Leute ins Café. Nein, nicht ins Starbucks. Ins Coffee Culture. Wir sind doch in Leipzig, diese weltoffene Großstadt hat Starbucks noch nicht entdeckt. Aber einige konnten sich anscheinend nicht gedulden.

Chocolate Fudge Cake
Carrot Cake

So prangt es in etwas unleserlicher Handschrift auf der kleinen Holztafel vor der Eingangstür. Ich denke an das Stabrucks „Unter den Linden“ in Berlin vorm Brandenburger Tor, an diese überfüllte, wohlriechende, laute aber auch harmonische Schönheit eines Coffee Houses. Neben mir prosten sich vier Frauen um die 45 mit ihren Kaffeetassen zu. Zigarettenqualm zieht zu mir herüber.

Ein Bus der Leupold Stadtrundfahrten bahnt sich draußen seinen Weg durch die enge Straße. Die Leute schauen fasziniert auf mehrere verrostete Fahrräder und den Stuhl, der vorhin noch den Großvater und seine Enkel begeistert hatte.

Wer Deutschland liebt
und Einigkeit,
der trinkt auch mal ne Kleinigkeit

Ein alter armeegrüner VW-Bus fährt mit diesem Schriftzug in weißen Buchstaben auf der Heckscheibe vorbei. Ich werde von einem Mann freundlich gebeten, mich doch einen Platz weiter nach links oder rechts zu setzen, damit er und seine Freundin Platz haben. Ich rücke nach links und wische die Asche einer ehemaligen Zigarette beiseite.

Ich trinke den letzten Schluck aus meiner Tasse und gehe.

U2 nach Ruhleben

Hinweis: früher vorhandenes Bild aufgrund Urheberrechtsverletzung entfernt

Ort: U-Bahn-Haltestelle „Schönhauser Allee“, Berlin

Ich stehe am Bahnsteig, warte auf die U2 nach Ruhleben. Die Haltestelle erinnert mich an Hamburg, sie liegt über der Erde. Ich setze mich auf eine Bank. Neben mir eine jüngere und eine ältere Frau. Die Ältere liest. Die Jüngere holt einen Stein aus ihrem Schuh. Ich sitze nur da und warte.

Einige stillschweigende Momente später nähert sich ein Mann. Ein seltsamer Mann. Er hat dunklere Haut, schwarze Haare und trägt eine schwarze Sonnenbrille. Seine Haare und sein Bart sind nicht mehr zu unterscheiden, sein Gesicht fast komplett von Haaren bedeckt. Nur seine Nase und sein Mund stechen noch heraus. Obenherum trägt er eine schwarze Jacke, eine Hose scheint er nicht zu tragen, wenn dann nur eine Kurze. Seine Beine hat er mit Fäden umwickelt, an denen Perlen angehängt sind. An den Füßen trägt er schwere Stiefel.

Er setzt sich zwischen die beiden Frauen, daraufhin steht die Jüngere nach einigen Sekunden auf. Die Ältere liest weiter, der Mann macht es sich bequem. Dann sehe ich, dass meine U-Bahn kommt. „U2 Ruhleben“ blinkt es in gelber Schrift auf der Anzeige. Ich stehe auf und höre es in den Schienen rauschen. Dann hält die Bahn.

Ich steige ein und setze mich. Die ältere Frau steigt mit in meinen Waggon und setzt sich ein Stückchen entfernt von mir auf einen freien Platz, der Mann bleibt an seinem Platz sitzen. Die Bahn fährt los und das gewohnte Rauschen und Quietschen der Schienen stellt sich ein. Ich betrachte die Leute, die mit mir fahren.

Mir gegenüber sitzt eine ältere Frau mit kurzen, bis zu den Ohren reichenden, hellbraunen Haaren. Sie trägt türkisfarbene Ohrringe und eine große Brille. Sie liest in einem Buch mit dem Titel „Römische Sagen“. Neben ihr steht eine schwarze Handtasche. Sie trägt eine knöchellange, graue Hose und schwarze Schuhe. Außerdem trägt sie Damenstrümpfe. Sie beginnt zu husten, legt das Buch zur Seite und beginnt in ihrer Handtasche zu kramen. Mittlerweiler sind wir am „Senefelder Platz“ angelangt.

Ich sehe mich weiter um. Weiter hinten sitzt die ältere Frau aus der Schönhauser Allee. Rechts neben ihr ein Mann in einer schwarzen Jacke mit einem gelben Aufnäher, anscheinend ein Firmenlogo. Er schaut immer mal wieder mürrisch zu mir herüber, Haare hat er nur noch sehr wenige. Ihm gegenüber sehe ich ein paar Chucks mit weißen Sohlen und einem schwarz-weiß-karierten Stoffmuster. Und ich sehe einen braunen Haarschopf hinter einem Werbeplakat hervorschauen.

Die U-Bahn-Stimme ertönt: „Rosa-Luxemburg-Platz“. Die Bahn hält und ein jüngerer Mann steigt ein. Er setzt sich neben die Frau mir gegenüber. Er trägt eine Brille, eine schwarze Jacke, eine schwarze Hose und dunkle Schuhe. Nachdem er sich hingesetzt hat sucht er in der Innentasche seiner Jacke, zieht sein Portmonee heraus, öffnet es, schaut hinein, schließt es und steckt es wieder weg. Ich wende mich wieder der Frau mit dem Buch über römische Sagen zu. Sie liest immer noch angestrengt mit hochgezogenen Augenbrauen und weit geöffneten Augen. Sie ist sehr vertieft in das Buch, genauer gesagt in den Buchdeckel. „Alexanderplatz“ höre ich aus dem Lautrsprecher über mir. Ich stehe auf und steige aus.

U-Bahn-Fahrten in Berlin sind doch immer ein kleines Abenteuer.

Omonimo

Tja, was heißt das nun? OK, ich verrat’s euch. „Omonimo“ stammt aus dem Italienischen (eine Sprache, die ich sehr liebe) und bedeutet „Namensvetter“. Toll, was?

Allerdings erzähle ich das natürlich nicht ohne Grund. Ich habe nämlich heute einen weiteren omonimo von mir gefunden. Er heißt Henning, genau wie ich. Nur mit Nachnamen heißt er anders, nämlich Schürig.

Das Tolle an Henning Schürig ist, dass er nicht irgendwer ist, er ist auch kein Buchautor (wie z.B. mein berühmter Namensvetter Henning Mankell), sondern er ist ein deustcher Blogger! Das finde ich wiederum richtig klasse! Leider hatte ich bis jetzt noch keine Zeit, bei ihm ein wenig intensiver reinzulesen. Aber ich verbinde diese Verkündigung meiner Freude einfach mit einem Verweis auf einen Beitrag von ihm.

Henning hat nämlich vor gut einer Stunde einen Beitrag zu einem Thema verfasst, über das ich eigentlich auch sprechen wollte. Doch da es sich mit Spreeblick befasst und die schon genug Trackbacks haben, verweise ich einfach auf Hennings Blog. Viel Spaß beim Lesen!

MFG,
Henning (der von Jedes Detail)

Kein Traumjob

iPhoto - 1500 Fotos

Wer diese Arbeit schon einmal gemacht hat, der weiß, wovon ich spreche. Wer nicht, der wird es jetzt erfahren.

Diesen Sommer war ich in Levico Terme, einem kleinen Ort in der Nähe von Trento (zu deutsch: Trient), zu einer Art Ferienlernkurs. War ein Stipendium vom italienischen Außenministerium, ziemlich cool insgesamt, so richtig mit Hotelzimmer, Swimming Pool, Vollpension, usw. Jaja, mir ging’s gut!

Nur dummerweise habe ich mich dazu bereiterklärt, jetzt im Nachhinein alle Fotos (alle, auch die der anderen!) in einer Galerie ins Internet zu stellen. Die Zahl der Fotos beläuft sich auf gut 1500 Stück. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viel das Arbeit macht…

Schweißtriefend,
Henning

P.S.: Nein, ich sage jetzt nicht, dass die ganze Welt schlecht ist!

Tiefkühllasagne und ihre Tücken

Vor eineinhalb Wochen (glaube ich jedenfalls) war es soweit: ich kaufte das erste Mal in meinem Leben Tiefkühllasagne im Konsum um die Ecke. Das ist ja so eine Sache mit den Tiefkühlwaren: Mir wurde es so beigebracht, dass Fastfood & Co. (und damit auch die meisten Dinge aus der Tiefkühltruhe) nicht das Gesündeste der verfügbaren Nahrungsmittel sind. Ich habe mir aber nichts daraus gemacht und mir trotzdem zwei Packungen Tiefkühllasagne von Gut & Günstig gekauft.

Das Kaufen ist ersteinmal an sich nicht das Problem. Auch das Nach-Hause-Tragen nicht. Selbst das Öffnen der Packung stellt einen vor nicht allzu große Probleme, was bei vielen anderen Produkten schon anders aussieht. Der schwierige Part liegt darin, sich zu überlegen wie man denn die Lasagne nun in den Ofen schiebt. Vorgeheizt ist er ja schon.

Wenn man der Beschreibung auf der Rückseite der Verpackung nämlich folgt und auf der Vorderseite die Abdeckung entfernt, darf man das „gefrorene Produkt“ in den Backofen schieben. Das ist schön, nur wenn man sich (als ach so rationaler Mensch) ausmalt, was mit der Lasagne und der zur Zeit noch gefrorenen dann aber aufgetauten Soße geschieht, wenn man sie in einen auf 230°C vorgeheizten Ofen schiebt, dann weiß man, dass man sicher nicht nur „das gefrorene Produkt“ auf’s Blech legen kann.

Also liegt es nahe, die gefrorene Lasagne in ihrer (wie es scheint) für den Ofen gefertigten Form zu belassen und mit ihr zu backen. Doch auch hier klingelt es bei mir wieder im Kopf: Man kann doch keine Verpackung bei 230°C mitbacken! Das verkohlt doch alles! Oder verbrennt sogar!

Man(n) oder Frau steht also an dieser Stelle vor einem nicht unerheblichen Problem: Lasagne ohne irgendetwas backen und darauf hoffen, dass die Schwerkraft heute mal nicht auf die Soße einwirkt oder Lasagne mit der vorgefertigten Verpackung backen und darauf hoffen, dass die Entzündungstemperatur der Verpackung über 230°C liegt.

Ich habe mich beim Letzten mal schließlich dafür entschieden, die Lasagne mit Verpackung zu backen, weil ich mir ganz einfach gedacht habe, dass der Hersteller das Produkt bestimmt idiotensicher gemacht hat, auch für den Fall, dass jemand so doof ist und die Verpackung mit in die Röhre schiebt. Meine Entscheidung erwies sich als korrekt, die Verpackung ging zu meinem Glück nicht in Flammen auf. Heiß war sie trotzdem nach den 45 min backen, sehr heiß sogar.

Wenn man es dann geschafft hat und die Lasagne endlich fertig ist (die Wartezeit überbrückt man übrigens leicht mit einem Bier, nur so als Tipp), nimmt man sie logischerweise aus dem Backofen heraus, das macht man am besten mit diesen lustigen Topflappen, ansonsten hat man danach Verbrennungen an den Fingern.

Nun stellt man die Lasagne am besten auf ein Brett, dann hat man danach keine unschönen Brandflecken auf der Mahagoni-Küchenplatte. Doch schon wieder steht man vor einem Problem: Wie zur Hölle (temperaturenmäßig genau passend) bekomme ich jetzt diese Lasagne aus der Form heraus, die mir beim Backen doch so gut Dienste geleistet hat?!

Anscheinend haben die Produktplaner von Gut & Günstig an dieser Stelle aufgehört zu denken, es sei denn sie sprächen dem Endverbraucher jede Form der Esskultur ab. Denn die frisch gebackene Lasagne ist einfach nicht aus der ehemaligen Verpackung herauszukriegen! Das liegt zum einen am Käse und an der Soße, die beide die Lasagne untrennbar mit der Verpackung verbinden, andererseits kann man jene auch nicht aufschneiden, aufbrechen o.Ä. weil sie durch den Backvorgang steinhart geworden ist.

Folglich steht man wieder vor einer Entscheidung: Lasagne aus der Form essen und sich jeglichen Regeln, die man von Muttern gelernt hat, verweigern oder Lasagne auf einen Teller stürzen und auf den Moment des Einstechens in den wohlschmeckenden Käse, den man doch so schön im Ofen hat bräunen sehen, verzichten. Ich habe mich für letzteres entschieden, der Käse hat mir gefehlt, ganz ehrlich.

Heute Abend wird es wieder einmal soweit sein: Ich werde mir Tiefkühllasagne machen. Ob’s heute besser klappt wage ich zu bezweifeln, dafür bin ich die entsprechenden Überlegungsschritte schon das letzte Mal zu intensiv durchgegangen.

In Trauer um den Käse,
Henning

Jetlag ohne Jet

Ich geb’s zu: Ich bin noch nicht oft geflogen, genauer gesagt einmal nach Rom und wieder zurück, letztes Jahr. Und doch hatte ich die letzten Tage (und habe es vielleicht immer noch) Jetlag. Jedenfalls glaube ich das.

Könnte vielleicht davon kommen, dass ich es zur Zeit pflege, um 5.30 Uhr schafen zu gehen und um 16.30 Uhr aufzustehen. Das passt nicht ganz zu unserer Zeitzone, vermute ich. Aber es sind ja Ferien…